Der steinige Weg zum eigenständigen Auftritt

Zunächst wollte ich für buerocorrodi.ch ein WordPress-Theme verwenden. Die Evaluation der verschiedenen erhältlichen Themes, frei und kostenpflichtig, sowie deren Vor- und Nachteile dauerten eine geraume Zeit. Letztlich entschied ich mich für das AVADA Theme, welches sehr oft verwendet wird, auch von grösseren Firmen. Denn neben vielen verschiedenen Konfigurations- und Customizingmöglichkeiten kann das Theme auch relativ verlässlich mit Code umgehen, verfügt über diverse Extensions und Slider und weist eine Vielzahl an Funktionalitäten auf. AVADA kann sozusagen als eierlegende Wollmilchrindsau unter den WP-Themes bezeichnet werden.

 

Die Krux der individuellen Konfiguration

Eierlegende Wollmilchrindsäue haben einen grossen Vorteil: sie können alles. Mindestens ein bisschen. Zugleich ergibt sich aus diesem «bisschen» auch der Nachteil der eierlegenden Wollmilchrindsäue: sie können zwar alles, aber alles  nicht so wirklich top. Also jedenfalls nicht ganz genau so, wie man es haben will. Gibt man sich mit den entsprechenden, einem Theme immer immanenten Kompromisse und «Zwischenlösungen» zufrieden, so ist ein Theme eine kostengünstige Lösung, mindestens bis es zur individuellen Konfiguration, zum Generieren und zum Abfüllen des Content geht. Dann stehen mindestens wieder dieselben Aufgaben an, wie bei einer eigenständigen Programmierungslösung.

 

Der Entscheid reift: ein eigenständiges Design muss her

Nachdem ich mich also einige Monate mit Updates, Konfiguration und Generierung von Inhalten beschäftigt hatte, dabei sogar rudimentäre HTML-Kenntnisse dank Google aneignete um das Theme mittels Code mir derart gefügig zu machen, dass es wenigstens halbwegs in jene Richtung tendierte, wie ich mir das vorstellte, dabei aber auch immer wieder merkte, wie unzufrieden ich war (trotz grossartigem Support von meinem Freund, dem Web-Designer Heinz Fiechter von der web-manufaktur), rang ich mich eines Tages durch: Meine Website sollte ein eigenständiges Design und ein eigenständiges Theme, also eine eigenständige Programmierung erhalten.

 

Vorteile einer eigenständigen Programmierung

Zunächst erlaubt die eigenständige Programmierung als wohl wichtigsten Vorteil ein eigenständiges Design. Das war denn auch ausschlaggebend für meine Wahl. Zudem wird dabei genau auf die Wünsche und Bedürfnisse eingegangen. Unnötiger Ballast – der bei Themes leider nur zu oft vorhanden ist – wird über Bord geworfen, bzw. gar nicht erst an Bord genommen. Und letztlich erhält man genau das, was man will: sein eigenes, individuelles, einzigartiges Design mit genau jenen Funktionalitäten, die man sucht. Peter Blickenstorfer gebührt ein grosses Dankeschön für seine Programmierarbeit als WordPress-Houdini meines neuen Büro Corrodi Themes.

 

Die Kostenfrage – eine Frage der Relativität

Selbstverständlich ist die Programmierung eines eigenständigen Themes nicht gratis, qualitativ gute Arbeit hat ihren Preis. Setzt man sie aber in Relation zur Zeit, die man für die Konfiguration, das Customizing und Trial- and Error für das Anpassen eines gekauften Themes benötigt, relativieren sich die Kosten. Schreibt man diese Kosten noch über die ungefähre Halbwertszeit einer Website von 3 bis 5 Jahren ab, so lohnt sich die Investition durchaus.

Und man hat die Gewissheit, dass man genau das hat, was man will.

 

WordPress-Themes sind durchaus interessant, wenn man mit den Einschränkungen leben kann. Ein grundsätzliches «besser» oder «schlechter» zu einer eigenständigen Programmierung gibt es also nicht. WP-Themes sind verhältnismässig günstig und bieten oft einen erstaunlich grossen Umfang an Möglichkeiten, insbesondere wenn man die zusätzlich erhältlichen Plugins noch in Betracht zieht. Doch eben jene Plugins können im Einzelfall auch Turbulenzen im Theme verursachen, weit nicht alle Plugins sind mit allen Themes kompatibel.

Zudem sollte der Aufwand für das Anpassen (Customizing) des Themes sowie das Abfüllen des Contents, insbesondere des Bildmaterials nicht unterschätzt werden. Relativ einfach ist da schon die korrekte Konfiguration von WordPress und dessen individuelle Einstellung auf dem Server. Eine etwas weiterführende Betrachtung von Vor- und Nachteilen von WordPress Themes findet sich für den interessierten Leser in diesem Blogbeitrag. Ein interessanter Link bzw. eine Serie für die Erstellung und Konfiguration einer WordPress Website findet man unter anderem unter wirtschaft.com.

WordPress-Themes können zunächst in kostenlose und kostenpflichtige Varianten unterschieden werden. Die kostenlosen haben genau diesen Vorteil: sie sind gratis. Oft werden sie aber etwas stiefmütterlich gepflegt, was wiederum bei aktiver Auto-Update-Funktion von WordPress zur Folge haben kann, dass die Website an einem Tag noch funktioniert, am nächsten aber schon Schwierigkeiten macht oder gar nicht mehr läuft – genau wegen des automatisch durchgeführten Updates. Kostenlose Themes werden nämlich oft nicht sehr zügig auf neue WordPress-Versionen angepasst. Man ist vom «Goodwill» des Programmierers abhängig, deshalb lohnt sich ein Blick auf die Downloadzahlen und die Bewertungen des Themes.